ZERSTÖRUNGEN

„…die Bevölkerung ist stillschweigend vorbeigegangen, dachten wahrscheinlich nur: es betrifft sie ja nicht.“                                      
Elise Eckstein

Der wirtschaftlichen Vernichtung der Juden im NS-Staat lag eine eng verzweigte Systematik zugrunde, welche das Ziel hatte, jüdische Arbeitnehmer*innen und Arbeitgeber*innen sowie deren Angehörige wirtschaftlich und gesellschaftlich zu isolieren und an ihre Existenzgrenzen zu bringen. Hier finden Sie einen exemplarischen Einblick in die Vernichtungsprozesse in Darmstadt, die die BrechtGeschichtswerkstatt während ihrer Recherchen herausgearbeitet hat. Anhand der Archivalien, vor allem aus dem Hauptarchiv Wiesbaden (Entschädigungsakten und Spruchkammerverfahren) und dem Stadt- und Staatsarchiv Darmstadt (Prozessakten und Zeitungsartikel) konnte die wirtschaftliche Vernichtung jüdischer Familien infolge von Boykotten, Berufsverboten und Novemberpogrom 1938 festgestellt werden.

Einige Jugendliche und junge Erwachsene recherchierten ausgehend von Unterrichtsthemen weiter und rekonstruierten aus biografischen Details und Hinweisen, die sie in verschiedenen Archivalien fanden, EinBlicke in Schicksale Darmstädter Bürger*innen. Hier ein Dokument aus den Arolsen Archives aus der Recherche zu Rudolf Adler. Einige Schüler*innen beschäftigten sich auch mit Darmstädter Tätern und stellten diese ins Zentrum ihrer Recherchen. Gerade die Prozesse der frühen Nachkriegsjahre (Spruchkammer- und Schwurgerichtsverfahren in Darmstadt) boten ihnen die Möglichkeit, Täterhandeln aufzuzeigen und zu benennen.


Mit den wirtschaftlichen Vernichtungsprozessen in Darmstadt beschäftigten sich

Yasmina El Idrissi (Schwerpunkt: Berufsverbot – Erinnerung an die Familie Nathan Landauer und Pogrome – Sprache der Hessischen LandesZeitung)
Ann-Kathrin Gaffal (gemeinsamer Schwerpunkt mit Nelly Kaufmann: Novemberpogrom  – Erinnerung an die Familie Ludwig Kahn)
Cora Geiger (Schwerpunkt: Boykotte – Erinnerung an die Familie Jakob Eckstein)
Hannah Glaser (Schwerpunkt: Boykotte – Erinnerung an Rudolf Adler)
Gülbahar Karaman (Schwerpunkt: Novemberpogrom trifft Familie Samuel Mainzer)
Nelly Kaufmann (gemeinsamer Schwerpunkt mit Nelly Kaufmann: Novemberpogrom – Erinnerung an die Familie Ludwig Kahn)
Lilith Ohr (Schwerpunkt: Boykotte – Erinnerung an die Familie Schäfer – Reflexion zu Erinnerungsarbeit)
Karo Stellwag (Schwerpunkt: Boykotte – Reflexionen zur Biografie Efraim Schäfer, biografischen Arbeiten und der Frage nach Entschädigung)

Ihre Beiträge zeigen die Konsequenzen und den Terror der NS-Entrechtungspolitik und wirtschaftlichen Vernichtungspolitik für Darmstädter Juden und ihre Familien beginnend mit den Boykotten und Berufsverboten 1933. <<<<<

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