ZWANGSARBEIT

Neben der Vernichtung durch Tötung (Euthanasie durch Vergasung oder Mord) gab es noch die „Vernichtung durch Arbeit“. Diese fand vor allem in Konzentrationslagern statt, beginnt jedoch in Darmstadt vor Ort spätestens mit dem „Arbeitseinsatz“ jüdischer Männer 1939/1940. Doch was genau bedeutet das, „Vernichtung durch Arbeit“? Pauschal bedeutete es, so lange unter schlechtesten Bedingungen zu arbeiten, bis man entweder zu schwach oder zu krank zum Arbeiten war. Traten einer oder gar beide Fälle ein, starb man entweder direkt an Schwäche bzw. Krankheiten oder man wurde weiter deportiert. Wie waren Menschen aus Darmstadt betroffen und welchen Weg nahmen ihre Schicksale?


Zwangsarbeit in Darmstadt

Auch in Darmstadt konnten die Verfolgten des NS-Regimes der Zwangsarbeit nicht entkommen. Jüdische Bürger traf sie besonders und hart, da sie schwere körperliche Arbeit im Straßenbau leisten mussten. Für die erwerbslosen Männer gab es auch keinen Ausweg und keine Fluchtmöglichkeiten ins sogenannte Exil, um diesen Arbeiten zu entgehen.
Viele waren von dem Gesetz „Zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, Boykotten und Pogromen betroffen und wurden bis 1939 aus dem Erwerbsleben gedrängt. Waren sie dann arbeitslos, begann, nach einer Zeit, in der sie erstmal ihr Erspartes aufbrauchen sollten, die Zwangsarbeit. Doch welche Zwangsarbeiten mussten die Opfer der NS-Gesetzgebung und des NS-Terrors in Darmstadt leisten? Welcher Gewalt und welchen körperlichen Schikanen waren sie während der und durch die Arbeiten im Straßenbau und städtischen Tiefbauamt ausgesetzt?


 

Zwangsarbeit: Staatlicher Terror

Auch in Darmstadt waren viele von den Gesetzen „Zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, Boykotten und Pogromen betroffen und wurden bis 1939 ...
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Zwangsarbeit: Individuelle Gewalt 

Auch in Darmstadt waren viele von den Gesetzen „Zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“, Boykotten und Pogromen betroffen und wurden bis 1939 ...
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Zwangsarbeit in „Schutzhaft“

Inhaftierte im Rundeturmgefängnis in Darmstadt mussten Zwangsarbeiten in der Haftanstalt leisten oder wurden für Arbeiten in „kriegsnotwendigen“ Betrieben bereitgestellt. Die ...
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Statt Ausbildung – Zwangsarbeit

Auf dem Bild oben sieht man einen Gedenkstein, der vor unserer Schule, der Viktoriaschule, steht. Auf ihm stehen „vier Namen ...
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Josef Mayer

"Wir betrieben eifrig die Auswanderung nach Amerika. […] Am 1.11.39 erhielten wir in Berlin das Visum hierzu ebenso Schiffsplätze durch ...
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Gustav Loeb

Gustav Löb, ein jüdischer Bürger aus Griesheim, wurde im April 1941 in das Konzentrationslager Dachau verschleppt und dort ermordet.Seine Nachkommen ...
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Mit Zwangsarbeit in Darmstadt beschäftigten sich besonders:

Karen Bergemann (im Rahmen ihrer Recherche zu Friedrich Späth)
Emma Krämer (mit Paula Rombusch im Rahmen ihrer Beschäftigung mit Josef Mayer)
Paula Metzger (mit Lilith Ohr im Rahmen ihrer Beschäftigung mit der ehemaligen Schülerin der Viktoriaschule Irmgard Schäfer)
Lilith Ohr (mit Paula Metzger im Rahmen ihrer Beschäftigung mit der ehemaligen Schülerin der Viktoriaschule Irmgard Schäfer)
Paula Rombusch (mit Emma Krämer im Rahmen ihrer Beschäftigung mit Josef Mayer)

Zwangsarbeit in Darmstadt war ein Themenfeld, in dem die am Projekt beteiligten Jugendlichen ihre eigenen Schwerpunkte und Fragestellungen fanden. Wie bei der Beschäftigung mit dem Prozess oder den Deportationen hat das ganze Team sich immer wieder gemeinsam mit der Zwangsarbeit in Darmstadt, Strukturen des NS-Staates und konkrete Umsetzung des NS-Unrechts in Darmstadt beschäftigt. Es gab gemeinsame Sichtung weniger, aber wichtiger Archivalien, die entziffert und diskutiert wurden. Die Materialen zur Schutzhaft wurden im Staatsarchiv Darmstadt recherchiert wie die Haftlisten oder Schreiben des Gefängnisvorstandes. Ferner wurden während der Sichtung der Prozess- und Entschädigungsakten wieder interessante Zeugenaussagen geteilt und gemeinsam gelesen. Auch der Schutzhaftbefehl des RSHA fand sich in einem der Spruchkammerverfahren.

Quellen [u.a.]
Staats- und Stadtarchiv Darmstadt
HStAD G 24 1278, Bl. 126ff
HStADA G 24 1168/1, Bl. 19-21
HStADA H 13 DA 1071
HStADA 13 DA 198

Hessisches Hauptstaatsarchiv
HHStAW 520 / 105 29045 – Spruchkammerverfahren gegen Bruno Böhm
HHStAW 520 / 05 14522 – Spruchkammerverfahren gegen Friedrich Späth
sowie Entschädigungsakten – hier besonders
HHStAW 518/ 23752 – Samuel Mainzer
HHStAW 518/ 2390 – Josef Mayer
HHStAW 518/ 44317 – Sigfried Gans

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